Geschichtliche Entwicklung

1867 — „Arbeiter-Bildungsverein“
Demokratische Freiheit wurde von der Arbeiterklasse erstrebt. Um diesem Ziel auch durch Lieder Ausdruck zu geben, trafen sich überall Männer.

1878 — „Männerquartett“
Es war der erste eingetragene Verein mit 28 Mitgliedern.

21.10.1878 — „Sozialistengesetz“
Der Verein wurde als „politisch“ betrachtet. Es kam zu allen erdenklichen Schikanen, die Gesangsstunden konnten zeitweise nicht abgehalten werden oder wurden überwacht.

1884 — Zusammenschluss vom Männerquartett mit einem Frauenchor

1891-1892 — „Westfälischer Arbeitersängerbund“
Insgesamt 14 Vereine mit 250 Mitgliedern schlossen sich zusammen. Der Sängerbund umfasste nun 125 Vereine mit 4500 Mitglieder.

07.02.1909 — „Allgemeiner Arbeitergesangverein“
Die erste Generalversammlung fand statt.
Der Zusammenschluss vieler Chöre und gemeinsames Proben sollten zum Erfolg führen. Ein Flügel wurde gekauft, es gab die ersten Stuhlreihenkonzerte. Die Arbeitersänger hatten viel erreicht.

1. Weltkrieg 1914-1918 — Kriegsdienstpflicht
Die Aufwärtsentwicklung wurde gestoppt.
Viele Sänger mussten in den Krieg ziehen. Wohltätigkeitskonzerte der Daheimgebliebenen fanden statt.

29.11.1920 — Zusammenschluss / Volkschor Dortmund
Drei Chöre (Allgemeiner Arbeitergesangverein, Allgemeiner Damenchor, Gemischter Chor 1908) bildeten nun den Allgemeinen Arbeitergesangverein mit der Abteilung Volkschor.  Kurze Zeit später einigte man sich auf den Namen „Volkschor Dortmund 1867“.
Die Zwanziger Jahre waren mit mehr als 400 Sängerinnen und Sängern die Blütezeit.

1933-45 — Nationalsozialismus
Mühsam Aufgebautes wurde restlos zerschlagen. Der Chor wurde im Juni 1933 von Gestapo-Beamten für aufgelöst erklärt, das gesamte Eigentum beschlagnahmt. Zwei mutige Sänger holten in zwei Nächten die Noten aus versiegelten Schränken zurück. Nur so war es möglich, 1945 die Probenarbeit wieder aufzunehmen.

1945 — „Männerchor Freundschaft“
Volkschorsänger und Sänger aus dem „Uthmannchor“ gründeten den „Männerchor Freundschaft“. Unter neutralem Deckmantel versuchte man, die Tradition der Arbeitersänger fortzusetzen.

Herbst 1945 — Neugründung Volkschor
14 Sänger folgten dem Ruf von Christian Behr, später Ehrenvorsitzender.

Oktober 1947 — Dem bestehenden Männerchor wurde ein Frauenchor angegliedert.

18.09.1948 — Das erste Nachkriegskonzert
Es fand im Rittersaal in Dorstfeld statt. Der Erfolg ermutigte zu Großkonzerten mit dem Städtischen Orchester bzw. dem Dortmunder Kammerorchester.

08.01.1956 — Ausschnitte aus der weiteren Entwicklung
Teilnahme an der 100-Jahr-Feier „Harpener Bergbau“ in der Westfalenhalle unter dem Dirigenten Hubert Eckhartz.

1964/1965 — Der Volkschor wirkte bei den Städtischen Sinfoniekonzerten mit.
Aufgeführt wurde Beethovens „Neunte“ unter dem Chorleiter Franz Dietsch.

1964 — Horst Drewniak wurde neuer musikalischer Leiter.
Der Volkschor meisterte schwierige Aufgaben aus klassischen und weltlichen Werken, sowohl im Großen Haus der Städtischen Bühnen als auch auf mehreren Auslandsreisen.

08.10.1967 — Zur 100-Jahr-Feier gab es ein Festkonzert.

Selbstverständlich waren Auftritte auf den Veranstaltungen zum 1.Mai des DGB und der Mahnfeier in der Bittermark zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.

2006 — Winfried Meyer übernahm die musikalische Leitung.
Unter ihm wurde ein Querschnitt durch die Chorliteratur präsentiert, zum Beispiel die Messe „Missa Gaia“ von Paul Winter beim Klangvokal Festival.
Danach begann der VolksChor seine Projektreihe „dortmund vokal“.
Musikalische Revuen wurden zum Markenzeichen.
Mit diesen interessanten Projekten gewann der Chor neue Mitglieder.

2019 – September 2021 — Nina Aristova ist Chorleiterin.

ab Oktober 2021 — Martin Martmöller ist neuer Chorleiter.

 

Quellennachweis:
Thomas Schäfer – Chöre in Dortmund, Thomas Schäfer Verlag Bremen 2001
Festschrift 120 Jahre Volkschor Dortmund   22.11.1987
Festschrift 150 Jahre Volkschor Dortmund   01.07.2017